Warum Organisationsentwicklung nur ganzheitlich betrachtet sinnvoll ist

Warum Organisationsentwicklung nur ganzheitlich betrachtet sinnvoll ist

Nachhaltige Veränderungen in einer Organisation gelingen nur mit einem ganzheitlichen Approach. Meist beginnen sie jedoch mit offensichtlichen Problemen, welche die Veränderungsenergie mobilisieren.

Prinzipien und Muster Soziokratischer Kreisorganisationentie in Bezug zu den sieben Wesenselementen einer Organisation nach Trigon©

Prinzipien und Muster der Soziokratischen Kreisorganisation in Bezug zu den sieben Wesenselementen nach Trigon©

Die meisten Veränderungen in einer Organisation beginnen mit einem offensichtlichen Problem. Das ist auch gut so und macht durchaus Sinn, denn hier liegen die Energie und der Wille zur Veränderung. Oder anders ausgedrückt: Hier drückt der Schuh am meisten. Doch nun kommt das große ABER: Eine Organisation ist ein systemisches Gebilde, das aus sieben Elementen besteht. Wird an einer Stelle geschraubt oder verändert, hat dies zwangsläufig Auswirkungen auf die anderen Bereiche.

Konkretes Beispiel: Wir wurden vor einigen Wochen von einem KMU mit 300 Mitarbeitenden angefragt, die Prozesse zu analysieren und neu zu definieren. Diese Anfrage hat uns sehr gefreut. Unsere Antwort mit ersten Ideen und Skizzen ging aber weit über die Prozessanpassung hinaus. Warum das so ist?

Wir erläutern dies gerne anhand der folgenden Auflistung und der obigen Skizze. Wie bereits erwähnt, besteht jede Organisation aus sieben Elementen, die immer in Wechselwirkung zueinander stehen:

  1. Mensch & Klima (Soziales Subsystem)
  2. Funktionen
  3. Struktur
  4. Identitär (Kulturelles Subsystem)
  5. Strategie
  6. Prozesse & Abläufe (technisches, instrumentelles Subsystem)
  7. Physische Mittel

Das heißt, wenn wir nur an der sechsten Schraube, den Prozessen und Abläufen, etwas ändern, wird das nicht langfristig funktionieren. Denn die Prozesse haben mit den Einzelfunktionen (Nr. 2) zu tun, die neu diskutiert und beschrieben werden müssen, sowie mit Mensch & Klima (Nr. 1), die jetzt neue Aufgaben und Ziele bekommen, eventuell auch mit den Physischen Mitteln (Nr. 7), weil wir noch neue Bereiche hinzufügen müssen usw.

Wenn wir uns nur auf die Prozesse konzentrieren, können wir vielleicht kurzfristig eine Verbesserung erreichen, aber das ist überhaupt nicht nachhaltig und funktioniert nicht. Denn wie Sie oben schon bemerkt haben, können wir die Prozesse nicht anpassen, ohne die Funktionen und die Menschen, die diese Funktionen ausüben, mit einzubeziehen und sie von der Sinnhaftigkeit dieser Verbesserung zu überzeugen.

Und wie Sie der Grafik entnehmen können, stehen die Menschen und das Klima im Mittelpunkt. Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Herz eines jeden Unternehmens, den Sinn und die Notwendigkeit nicht verstehen, werden sie diese Transformation nie mittragen. Wenn sie es aber tun und mit Herz, Kopf und Hand dabei sind, wird alles ganz einfach und zu einem grossen Erfolg.

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